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Einen treuen Blick hat sie ja, die Thronfolgerin (=Übersetzung für Dauphine), ich hoffe, sie wird mir auch treu sein.

Kaum zu glauben, aber das Fahrzeug ist Jahrgang 64 und bis auf die Frontteile, die mal repariert und neu lackiert wurden, im Originalzustand.
(ich höre schon die spöttischen Bemerkungen meiner Kollegen, dass das Auto, welches gleich alt ist wie ich, in einem besseren Zustand wäre als ich selbst ;-(( )

Da ich allerdings einen Veteraneneintrag möchte(für das Auto, nicht für mich), muss ich leider das ganze Auto neu lackieren und auch das Interieur ersetzen. Eigentlich schade um die Patina....... aber so will es die MFK!!!!!!

Die Dauphine hat bis heute lediglich eine eingetragene Vorbesitzerin, welche den Wagen 1964 gekauft hat, und ca. 1980 wieder der gleichen Renault-Vertretung zurückge- geben hat. Seitdem wurde das Auto nur noch vom Garagisten ab und zu gefahren. Und von diesem Garagisten konnte ich es kaufen.

Lediglich die Radkästen hinten links und rechts, sowie die Kotflügelaufnahmen hinten rechts und vorne links waren verrostet und mussten ersetzt werden.

So wenig Rost war für mich irgendwie irritiernd, vor allem, wenn man sich meine Restauration 2 anschaut ;-)))))

Das ist die Kotflügelaufnahme hinten rechts, lediglich ein gerades Blech zuschneiden, die Löcher für die Schrauben bohren und einschweissen, und fertig.

Auch die Aufnahme vorne links war schnell fertig, schon fast langweilig;-))))

Die Türe vorne rechts barg allerdings eine unangenehme Überraschung. Da hat wohl ein Spengler seine ersten Ausbeulversuche unternommen.Wie man auf dem unteren Bild sieht, ist dieser Versuch gründlich misslungen.

Dazu sollte man noch wissen, dass das sogenannter Nitro-Spachtel ist. Um eine solche Dicke zu erreichen, musste man mindestens 6 Schichten auftragen und dazwischen ca. 2 Stunden abtrocknen lassen. Diese Zeit hätte er besser für einen Ausbeulkurs verwendet, dann hätte ich mit dieser Tür auch weniger Arbeit gehabt!!!!!!

Wenn man das Bild so ansieht, versteht man, wieso das Fahrzeug lediglich 660 kg schwer ist, viel ist da wirklich nicht dran. Dafür brauchts auch keinen hochgezüchteten Motor, damit man vorwärts kommt.

Da ich davon ausging, dass ich mechanisch an dem Auto nicht allzuviel schrauben muss, wurde zuerst die Karrosserie für den Lackierer vorbereitet und deshalb die hinteren Korflügel montiert. Wie sich später herausstellt, war das doch etwas zu optimistisch.

Frisch lackiert und bereit zum Zusammenbau.

sieht schon fast wieder wie ein Auto aus, es wurde aber doch noch ein langer Weg!!!!!

Wie man auf dem Bild sieht, hatte der Motor wohl schon lange keine Pflege mehr erhalten, und auch die Kühlerschläuche sahen nicht sehr vertrauenswürdig aus.
Bei der Demontage derselben stellte sich heraus, dass der Thermostat nicht etwa defekt war, sondern ganz einfach nicht mehr vorhanden war!?!?!

Ts, wer braucht schon einen Thermostat.....
nur was für Weicheier

Eigentlich wollte ich ja lediglich den Vergaser reinigen und neu abdichten. Leider machte mir ein Mechaniker, der mehr Symptombekämpfung als Fehlersuche betrieb, ein Strich durch die Rechnung. Da der Vergaser bei warmem Motor scheinbar Falschluft zog, hat er den Flansch einfach nochmals nachgezogen und nochmals nachgezogen und nochmals nachgezogen.
Das Resultat sieht man auf dem Bild. Der Flasch hatte in der Mitte einen Spalt von fast 2 mm!!!!!

Leider war nicht nur der Flansch uneben, auch der Durchmesser von ursprünglich 32mm hat sich zu einem Oval von 31mm auf 33mm verzogen = Schrott

Ursache war eine Feder an der Vorwärmklappe, die schlappe Fr. 10.-- kostet...
Resultat: ein neuer Vergaser für Fr. 300.--

Danke vielmals, lieber Mechaniker
wirklich toll gemacht.......

Da ich nun vorgewarnt war, kontrollierte ich auch die übrigen Einstellungen des Motors. Und siehe da, das Ventilspiel war ..... Null, wirklich und wahrhaftig null, kein Spiel vorhanden, wo eigentlich Spiel sein sollte.
Zum Glück hatte ich den Motor nie wirklich heiss werden lassen, sonst hätte es mir sämtliche Ventile verbrannt.

Da die Wasserpumpe auch ein bisschen Wasser verlor, wurde sie ebenfalls ersetzt. Bei der Demontage kam ich alledings in's Grübeln. Warum um alles in der Welt sind da 3 Papierdichtungen verbaut worden????
Bei genauerem Hinsehen stellte ich fest, dass das Pumpenrad an der Zwischenplatte gestreift hatte, also legte man 3 Dichtungen als Distanz dazwischen!!!!!
Logisch, oder???????

Das das Fahrzeug in den letzten Jahren nicht gepfelgt wurde, wusste ich ja inzwischen, aber ich hätte doch erwartet, dass es auch mal eine Motor- und Getriebewäsche erhalten hat. Wie man sieht, war das wahrscheinlich nie der Fall. Das ganze Getriebe war mit eine Pappe aus Oel, Fett und Strassenstaub zugepflaster. Auf dem Bild sieht man auch, dass jemand die Getreibehalterung gewechselt hat. Da er leider den Halter für das Kupplungsseil falsch montiert hat, konnte er die obere Mutter nicht mehr anziehen, also liess er sie ganz einfach weg......

So sollte das ganze eigentlich montiert werden. Zuerst den Getreibehalter mit entsprechender Distanzscheibe, dann den Halter für das Kupplungsseil, dann klappt es auch mit der Mutter.

Dass die Franzosen ihre Fahrzeuge gerne kopliziert bauen, ist ja bekannt. Ein gutes Beispiel gibt hier auch der Bremsschlauch der vorderen Bremse ab. Bei eingebautem oberen Lenker ist es unmöglich, die Leitung normal abzuschrauben. Da ich beim meinen Fahrzeugen die Bremsleitungen grundsätzlich erneuere, konnte ich sie zum Glück einfach abschneiden.

Im Hintergrund sieht man die Lenkung inklusive neuer Maschetten und Spurstangen. Das war das Teil am Auto, das bisher am wenigsten Arbeit brauchte. Im Vordergrung sieht man die Achsschenkel, die noch auf die Revision warten.

Wie gut, dass ich wie oben beschrieben, bei meinen Fahrzeugen die Bremsen grundsätzlich überhole. Der Mechaniker, der dieses Fahrzeug gewartet hat -wenn man das so überhaupt sagen kann- hat es doch tatsächlich fertiggebracht, nur eine Bremszange zu wechseln. Das auf dem Bild ist übrigens das innere der neueren Zange, die zweite war noch einiges stärker verschmutzt.

Das ist der Kolben der zweiten Zange. Ziemlich beängstigend, was da alles drin war.

Leider sahen die hinteren Bremszangen auch nicht viel besser aus. Und auch hier war eine Zange bereits einmal ersetzt worden. Eigentlich lehrt jeder Mechaniker bereits im ersten Lehrjahr, dass Bremsen und Stossdämpfer immer Achsweise ersetzt werden sollten. Scheinbar war dieser Mechaniker bereits zu alt, als dass er sich noch an diese Grundregel erinnern konnte. Er hat grundsätzlich immer nur ein Teil ersetzt.

So sieht doch die Zange schon bedeuten besser aus, und dicht wird sie jetzt auf jeden Fall auch sein.

Auch die Sitzbezüge waren leider nicht mehr zu gebrauchen, auf dem Foto sieht es zwar noch gut aus, aber der Stoff war verdreckt und durchgescheuert, und das Kunstleder bereits rissig.

Zum Glück gibt es in Frankreich eine Firma, die diese Bezüge wieder neu herstellt, so musste ich sie nur noch wecseln. Auch der Dachhimmel wurde neu bespannt.

Frisch ab MFK, nach der ersten Ausfahrt.

 
   
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